Das richtige Schlauchboot kaufen

Nachdem ich die Frage geklärt hatte, ob ich ein Schlauchboot haben möchte, stand ich vor der Herausforderung das richtige Schlauchboot zu kaufen. Einfacher gesagt als getan, denn es gibt viele verschiedene Modelle. Man sollte sich vorher überlegen, wo man das Boot einsetzen möchte und wie viele Personen normalerweise damit fahren. Auch über den Transport zum Gewässer, sollte man sich Gedanken machen, bevor man ein Boot kauft.

Was soll das Schlauchboot aushalten?

schlauchboot grafik

Vom Paddelboot zum Wind-und-Wetter-Fahrzeug kann man bei Schlauchbooten alles finden. Während ersteres zum entspannten Paddeln auf ruhigen Gewässern geeignet ist, findet man letztere unter extremen Bedingungen bei der Seerettung, dem DLRG oder der Feuerwehr im Einsatz.

Hier sollte man sich überlegen, was man mit seinem Boot gerne machen möchte. Alles, was außerhalb eines Schwimmbades oder Pools stattfindet, sollte zumindest durch eine CE-Konformitätserklärung abgesichert sein. Durch dieses, vom TÜV ausgestellte Zertifikat, wird sichergestellt, dass das Wasserfahrzeug gewisse Belastungen aushält.

Auf die CE-Konformitätserklärung beim Schlauchboot kaufen achten!


Für Boote mit einer Rumpflänge von 2,5 bis 24 Metern bedeutet das CE-Zeichen,
dass das Boot die europäischen Richtlinien für Sportboote 2013/53/EU in der Veröffentlichung der
Internationalen Organisation für Normung ISO 6185 erfüllt.

Mit der CE-Konformitätserklärung muss an dem Boot ein Aufdruck oder eine Plakette angebracht werden. Darauf muss die Entwurfskategorie, die maximale Belastung in Kilogramm und die maximal zugelassene Personenanzahl stehen. Dadurch sollte die Stabilität des Bootes durch die europaweit geltende Richtlinie sichergestellt sein.
Wenn die Belastung größer als die angegebenen Höchstwerte sind, dann droht das Boot unterzugehen. Wenn das Boot bis zum Maximum belastet ist, ist es oft schon nicht mehr allzu fahrtüchtig. Es ist besser, etwas Spielraum zu lassen.

Das Boot nicht maximal belasten

Man muss bedenken, dass alles auf dem Boot in das geladene Gewicht mit einberechnet werden muss. Nicht nur die Menschen, die im Boot sitzen, wiegen etwas, auch Ruder, Proviant, Außenborder, Batterie, einfach alles, was sich im Boot befindet, muss in die Berechnung des Gewichts mit einbezogen werden. Ein Boot, welches für zwei Personen zugelassen ist, kann bei Anbau eines Außenborders mitsamt Batterie, eventuell nur noch genug Platz für eine Person bieten.

Generell lässt sich sagen, dass Schlauchboote mit einem festen Boden besser im Wasser liegen und nicht so schnell umkippen können. Vor allem beim Ein- und Aussteigen ist das sehr hilfreich.
Bei günstigeren Schlauchbooten gibt es meistens nur einen aufblasbaren Boden. Während man für viel Geld auch gleich ein Schlauchboot mit einem festen Boden aus Holz oder Aluminium holen kann, ist es auch möglich einen Holzboden für ein günstiges Schlauchboot selbst herzustellen.

Noch mehr Stabilität bieten Festrumpf-Schlauchboote. Diese kann man gar nicht mehr richtig zerlegen, man braucht einen Trailer, um diese Boote zu verlegen. Dafür halten sie genug aus, um bei Rettungseinsätzen eingesetzt zu werden. Schnelle Fahrten sind nur mit diesen Schlauchbooten möglich.

Wo möchte man mit dem Boot fahren?

Es macht einen großen Unterschied aus, ob man auf einem kleinen See oder auf einem wilden Fluss, mit seinem Schlauchboot fahren möchte. Nicht umsonst werden Wind und die Wellenhöhe hinzugezogen, um ein Boot zu klassifizieren. Während auf einem kleinen See nur bei Unwetter höhere Wellen zu erwarten sind, gibt es diese auf einem Fluss oder gar am Meer auch bei mildem Wetter. Wellen werden vor allem dann zu einem Problem, wenn sie über den äußeren Bootsschlauch drüber schwappen können. Wenn das Boot mit Wasser voll läuft, wird schnell das maximale Gewicht überschritten, welches das Schlauchboot tragen kann. Deswegen sollte auf keiner Bootsfahrt eine Schöpfhilfe fehlen. Damit kann man schnell Wasser wieder aus dem Boot hinausbefördern, wenn doch mal eine Welle ins Boot schwappt.
Auch vorbeifahrende schnelle Boote und große Schiffe können einzelne hohe Wellen aufwerfen. Somit kann es auch auf ruhigen Gewässern, zu gefährlichen Wellen kommen. Während dem Fahren sollte man daher die Umgebung im Auge behalten.

Da Schlauchboote eher leicht sind, werden sie leicht von Wind und Strömung weggetrieben. Bei starkem Wind wird es schnell anstrengend, gegen den Wind an zu paddeln. Dies sollte man vor seiner Fahrt beachten. Wenn es eine gemütliche Fahrt werden soll, dann ist es besser entweder nur bei schwachem Wind aufs Wasser zu gehen oder mit dem Wind zu paddeln. Wenn man es geschickt anstellt, kann man erst gegen den Wind paddeln, um sich dann zurück zu dem Ort an dem man eingestiegen ist treiben zu lassen. Ein Boden im Boot macht es etwas schwerer und weniger anfällig für den Wind. Dennoch wird das Wetter bei jeder Fahrt eine entscheidende Rolle spielen.

Welche Transportmöglichkeiten brauche ich?

Das Schlauchboot muss irgendwie ins Wasser kommen. Dazu sollte man sich unbedingt vor dem Schlauchboot kaufen Gedanken machen. Denn ein tolles, robustes, aber schweres Schlauchboot bringt einem nicht viel, wenn man keinen Trailer hat, um es zum nächsten Gewässer zu transportieren. Etwas kleiner Schlauchboote können noch bequem im Kofferraum transportiert werden.
Da ich kein Auto habe, war die Transportmöglichkeit ohne Auto für mich ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl. Mein Schlauchboot kann ich nur mit einem Bollerwagen* zum nächsten See ziehen. Das ist auch umweltfreundlicher.

Die Kostenfrage vor dem Schlauchboot kaufen berücksichtigen!

Ein Boot ist immer mit Kosten verbunden. Man sollte sich schnell von dem Gedanken verabschieden, dass ein Boot eine Geldanlage sein könnte. Genauso wie bei Autos verringert sich der Wert nach dem Kauf durch den Gebrauch sehr schnell. Es ist ein Hobby, in das man Geld hineinsteckt, das muss einem bewusst sein. Ein gebrauchtes Boot bekommt man nicht so einfach wieder verkauft.
Deswegen ist es ratsam, erstmal klein anzufangen. Damit kann man den Umgang mit einem Boot erlernen, ohne dabei zu riskieren, viel Geld zu verlieren. Das Schlauchboot sollte zwar nicht untergehen, aber die Möglichkeit besteht doch. Dann ist es, mitsamt dem Geld, das man hineingesteckt hat, weg. Auch ist das Boot bei unsachgemäßem Gebrauch schnell kaputt. Man muss lernen, Untiefen mit spitzen Steinen und Stöcken rechtzeitig zu erkennen und zu umfahren. Beim ins Wasser lassen des Bootes sollte man es immer anbinden. Sonst treibt das Boot schnell mal ohne Besatzung ab. Dann ist es nicht einfach, es wieder zurückzubekommen.
Teurere Schlauchboote sollte man daher unbedingt mit einer Versicherung abdecken.

Um das richtige Schlauchboot kaufen zu können, sollte man zuerst gut überlegen, was man braucht. Welche Begrenzungen hat man in Bezug auf Gewicht und Transportfähigkeit? Wo möchte man damit fahren? Mit Paddeln kommt man auf einem schnellen Fluss nicht weit, wenn man nicht sehr sportlich ist. Möchte man einen Außenborder anbauen? Dann sollte man sich informieren, ob das Gewässer, auf dem man fahren möchte, nicht in einem Naturschutzgebiet liegt. Denn hier ist das Fahren mit Außenborder meistens verboten, während paddeln erlaubt ist. Elektromotoren sind manchmal aber doch erlaubt. Hier muss man sich bei der zuständigen Behörde informieren.


Weitergehende Informationen zu der CE-Kennzeichnung bei Sportbooten:

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